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Der
Säulengang im ersten Stock des Cortile Maqueda, von dem man
in die Cappella Palatina gelangt, mit den Säulen aus ägyptischen
Granit als ursprüngliche Auβenstruktur der Cappella
Palatina. |

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Dies ist vom historischen und künstlerischen
Gesichtspunkt her eines der wichtigsten Denkmäler in Palermo. Es
waren die Araber, die im 9. Jahrhundert “Qasr”, eine punisch – römische
Festung zu einem Schloss umbauten und befestigten. Dann kamen die
Normannen mit Roger II, der nach 1130 (dem Jahr seiner Krönung zum König
Siziliens), die primitive Struktur mit Türmen und Bollwerken
befestigen lieβ, so dab das Schloss zur wichtigsten
Festung der Stadt wurde und gleichzeitig zu einem luxeriösen Königspalast,
wo bis zum Tode von Friedrich II, das politische und ökonomische
Leben des Staares verwaltet wurde. Am Hof von Friedrich II sammelten
sich die wichtigsten Vertreter der europäischen Kunst- und
Wissenschaftsszene. Roger II war Gründer und Urheber der Cappella
Palatina, jenes wertvollen religiösen Kleinodes, das er in den Königspalast
einschließen wollte. Im Jahr 1130 begonnen, wurde die Kapelle
1143geweiht und dem Schutz des Heiligen Petrus unterstellt. Mit dem
Ende der Dynastie der Normannen und Staufer, gegen Ende des 13. Jahrh.,
das gleichzeitig den Niedergang des politisch – ökonomischen Lebens
Siziliens bedeutete, verlor das Gebäude seine Funktion als
politischer Sitz der Macht und wird im 16. Jahrh. Vollkommen verlassen,
mit Ausnahme der Cappella Palatina, dank des Einsatzes des religiösen
Ordens, in dessen Obhut sie gegeben worden war. Unter den spanischen
Vizekönigen, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., wird der Palast
erneut zum königlichen Wohnsitz und erfährt redikale Veränderungen.
Die normannischen Türme werden abgerissen, die massive Fassade neu
strukturiert und großzügige Innenhöfe errichtet: der Hof Maqueda
aus dem Jahre 1600, inmitten eines dreigängigen Bogengangs aus
Kalkstein und der sogenannte Hof des “Brunnens”. Die deutlichsten
Spuren aus der Ära der Normannen sind heute: der Turm Torre Pisana,
der Saal Rogers II in der Gioaria und die Cappella Palatina. Seit dem
Ende des 2. Weltkriegs ist der Normannenpalast Sitz des sizilianischen
Parlaments. |
Der Saal Rogers befindet sich im Turm der Gioaria,
jenem Teil des Palastes, in welchem die normannischen und staufischen
Könige erholsame Stunden zu verbringen pflegten, umgeben vom königlichem
Hofstaat, von Wissenschaftlern, Dichtern und bedeutenden Persönlichkeiten
aus Regierung und Militär. Friederich II, selbst Dichter, umgab sich
mit den sensibelsten Gemütern der Zeit und gab so den Anstoß zu
jener Dichtungsschule, an die uns Dante erinnert und in welcher die
ersten Lieder in italianischer Sprache gedichtet wurden. In den golden
funkelnden Dekorationen dieses Saales entfalten sich Vögel, Schwäne,
Pfauen, Hirsche, Löwen, Leoparden und Zentauren. Das einmalige
musivische Werk wurde unter König Roger begonnen, aber erst während
der Regentschaft von Wilhelm I, dem Guten, vollendet.
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Der
"Saal Rogers", der in der Dekoration der Mosaike
dem typisch orientalischen Charakter der arabischen Künstler
entspricht, die beeindruckende künstlerische Interpretation
bieten.
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Die
sogenannte “Sala dei Venti” (Saal der Winde) vor dem
Saal König Rogers im Turm Gioaria. |
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